Auf dieser Seite finden Sie die neuesten Informationen über unser Projekt DiDDi. Unser Thema ist die Digitalisierung im Gesundheitsbereich vor allem in der Kranken- und Altenpflege. Dabei geht es uns vor allem darum, ob und wie die Digitalisierung die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verändert und auch verbessern kann. Anregungen dazu wollen wir uns durch einen breiten internationalen Vergleich und durch eine intensive Untersuchung in unserem Nachbarland im Norden - Dänemark holen. Unser Projekt hat dazu bis zum Ende des Wintersemesters 2022/2023 Zeit und entwickelt sich ständig weiter. Gerne laden wir Sie auch zu einer Kooperation ein und würden uns über Anfragen und Anregungen sehr freuen.
Unsere Studie startete im Oktober 2021 im Rahmen des Master Studium Management im Sozial- und Gesundeheitswesen (MSG) der Hochschule Neubrandenburg und wird mit dem Ende des Wintersemestern 2022 / 2023 abgeschlossen sein.https://hs-nb.de
"Wie kann man Digitalisierung im Gesundheitsbereich erfolgreich umsetzen?"
Das ist unsere zentrale Fragestellung. Hierbei definieren wir "erfolgreich" in Bezug auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege. Die Corona Pandemie hat inzwischen weiten Teilen der Öffentlichkeit bewusst gemacht, wie schlecht die Bedingungen in Deutschland für das Pflegepersonal sind. Man spricht in Fachkreisen nicht erst seit dieser Krise von einem Pflegnotstand in Deutschland. Engagiertes Personal verlässt die Kliniken und die Pflegedienste. Kaum eine Mitarbeiterin oder Mitarbeiter erreicht das normale Renteneintrittsalter im eigenen Beruf. Für die Leitung der Krankenhäuser und der Pflegeeinrichtungen ist dies ebenfalls schmerzlich spürbar. Personal ist kaum zu bekommen und kaum zu halten. Die wesentliche Ursache für diesen Missstand in einem der reichsten Länder der Welt liegt in den schlechten Arbeitsbedingungen in der Kranken- und Altenpflege.
Gleichzeitig steht unsere gesamte Arbeitswelt inmitten eines tiefgreifenden Umbruchs - der Digitalisierung. Die Digitalisierung wird unsere Arbeitswelt fundamental verändern, ähnlich wie die Industrialsierung dies vor über 150 Jahren ebenfalls getan hat. Die Digitalisierung ist damit auch eine Chance. Eine Chance zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zum Wohle der Beschäftigten und damit auch zum Nutzen der Patienten.
Hier setzt unser Forschungsprojekt an. Unsere Studie besteht aus 3 Modulen, in denen jeweils 2 Masterstudierende über 18 Monate unter der Projektleitung eines Lehrenden der Hochschule Neubrandenburg zusammen arbeiten. Im Modul "Deutschland" untersuchen wir die aktuelle Situation der Digitalisierung in der Pflege in unserem Land. Das Modul "Dänemark" wendet den Blick zu einem der bekanntesten Vorreiter bzw. Vorbilder im Bereich der Digitalisierung des Gesundheitswesens - nach Dänemark. Das Modul "International" weitet noch einmal den Blick und fragt nach förderlichen und hemmenden Strukturbedingungen für die Digitalisierung in einem internationalen Vergleich.
Im Endergebnis wollen wir darauf praktische Ideen ableiten, die der Verbesserung der Pflege in Deutschland zu gute kommen sollen. Die Resulate unserer Arbeit werden wir der Öffentlichkeit hier im Internet und über ein Ebook zugänglich machen.
Die Situation in Deutschland –warum tragen wir die „rote Laterne“?
Zunächst sollen die Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens in Deutschland analysiert werden. Danach wollen wir aktuelle technische Innovationen untersuchen. Dazu gehört der aktuelle Stand der elektronischen Patientenakte (ePa), der Umgang der GKV und PKV mit der Digitalisierung und weitere Projekte und Innovationen. Die Kompatibilität der verschiedenen Innovationen und Herausforderungen mit dem Datenschutz stellt ein weiteres Augenmerk unseres Projektes dar. Besonders im Zusammenhang mit der ePa stellt sich die Frage, wie die persönlichen Daten vor unbefugte Zugriffe gesichert werden sollen, ohne den Zugriff für berechtigte Interessierte zu stark zu erschweren. Der zentrale Fokus des Projektes ist es, mittels Interviews über den Nutzen der Digitalisierung im Gesundheitswesen zu berichten. Denn letzten Endes würde jede neue Innovation bedeutungslos werden, wenn sie für den praktischen Einsatz keinen tatsächlichen Nutzen erbringen können. Als Interviewpartner*innen sind neben den Kranken-und Pflegekassen und Innovatoren, die Beschäftigten selbst innerhalb von Einrichtungen für gesundheitliche Pflege vorgesehen. Wir gehen davon aus, dass gute Lösungen nur dann enstehen, wenn Sie intensiv mit den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Nutzer - also der Beschäftigten - verknüpft sind.
Studie Dänemark
Von erfolgreicher Umsetzung lernen - Unser Nachbar im Norden – Dänemark
Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit dem Land Dänemark und gibt einen Überblick über die Digitalisierung im dänischen Gesundheitswesen mit dem Fokus der elektronischen Patientenakte.
Dänemark gilt als führend hinsichtlich technischer Innovationen im Gesundheitswesen. Die Basis dafür sind seit 1996 entwickelte und umgesetzte jährliche Pläne, die als nationale Strategien diese Entwicklung gesteuert haben und steuern. Diese bewirken eine Grundlage für die digitalen Transformationen im Gesundheitssektors Dänemarks. Unser Fokus wird hierbei auf der elektronischen Patientenakte liegen, welche als sektorenübergreifendes Medium einen roten Faden durch das Forschungsprojekt zieht.
Dänemark hat frühzeitig gehandelt und hat es geschafft mithilfe von Neuerungen in der Politik, digitaler Kompetenzen, digitalen Lösungen und dem damit verbundenen Vertrauen hinsichtlich Entscheidungsträger ein modernes Gesundheitssystem aufzubauen.Ein wichtiger Faktor, der zu einer schnellen Einführung der digitalen Anwendungen im dänischen Gesundheitswesen geführt hat, ist die liberale Haltung und digitale Kompetenz welche das Land auszeichnet. Sie ermöglicht eine umfassende E-Health-Infrastruktur, welche beispielsweise durch Apps, mehr Anwendung im Alltag findet und somit zu einem gesunden Lebensstil führen kann.
Dänemark kann mit seinen Leitbildern somit als Vorbild für viele andere Länder sein. Da Deutschland im Verzug hinsichtlich der Digitalisierung im Gesundheitswesen ist, könnte Deutschland von Vorreiterländern wie Dänemark profitieren und mithilfe von Know-how und Implementierung der elektronischen Patientenakte und ihren vielen Vorteilen den Rückstand schneller aufholen.
Der internationale Vergleich
Wie sind die gravierenden Unterschiede erklärbar?
An die Analysen für Deutschland und Dänemark anknüpfend, wird ein über diese beiden Länder hinaus gehender internationaler Vergleich im Umgang mit Digitalisierung in den jeweiligen Gesundheitssystemen vollzogen. Hier wollen wir der Fragestellung nachgehen , warum einzelne Länder hinsichtlich der Digitalisierung wesentlich fortgeschrittener sind als andere. Dabei soll der Fokus zunächst auf den europäischen Ländern liegen.
Unter Berücksichtigung der Annahme, dass sich Gesundheitssysteme und rechtliche Rahmenbedingungen unterschiedlicher Länder in ihrer Komplexität erheblich unterscheiden, ist die Frage nach der Übertragbarkeit und Vergleichbarkeit von Digitalisierungsmaßnahmen interessant. In diesem Zusammenhang werden einerseits internationale Datenschutzmodelle betrachtet, andererseits das Vertrauen und die Zufriedenheit der Anwender mit den jeweiligen digitalen Modellen untersucht. Das Hauptaugenmerkt liegt schließlich in der Modellierung von e-Health, insbesondere der elektronischen Patientenakte, in anderen europäischen Ländern bezüglich des Aufbaus, des Umfangs an Informationsbereitstellung und der Überwachungsoptionen durch Anwender. Dabei wollen wir erfahren, welche Faktoren auf internationaler Ebene als Erfolg gelten und wie deren Implementierung stattgefunden hat.
Ausgehend von dieser Fragestellung soll eine tabellarische Gegenüberstellung wichtiger Eckdaten in ausgewählten Ländern bezüglich der jeweiligen Gesundheitssysteme, dem Digitalisierungsstatus sowie Datenschutz- und Finanzierungskonzepte erstellt und in einem "Ranking" verglichen verglichen werden.
Unsere Forschungsgruppe
Unsere Forschungsgruppe besteht aus insgesamt 7 Personen. Davon sind 6 Studierende im Masterstudiengang MSG der Hochschule Neubrandenburg, die jeweils zu zweit im Team die Teilstudien bearbeiten. Die Projektleitung liegt bei einem Hochschullehrer der Hochschule Neubrandenburg.
Projektteam Deutschland:
Maxi Mohs, B.Sc., mail: gp18059@hs-nb.de
Sven Westphal, B.Sc., mail: gp18083@hs-nb.de
Projektteam Dänemark:
Tabea Bath, B.Sc., mail: gp18033@hs-nb.de
Lisa Dobbert, B.Sc., mail: 17042@hs-nb.de
Projekt Team Internaltionales:
Johannes Hagelskamp, B. Sc., mail: gp17063@hs-nb.de
Leah Noameshie, B. Sc., mail: gp212113@gmx.de
Projektleitung:
Prof. Dr. Alfons Schröer, mail: schroeer.alfons@gmx.de
Impressum
Forschungsprojekt DIDDI
Hochschule Neubrandenburg
Fachbereich Gesundheit - Pflege - Management
Brodaer Strasse 2
17033 Neubrandenburg
Mail: schroeer.alfons@gmx.de